VOM BAROCK BIS ZUR GEGENWART – LITERATUREPOCHEN IM DU DER OBERSTUFE

Literaturepochen, ihre wichtigsten Merkmale, Vertreter und Werke gehören zu den zentralen Themen der Oberstufe des Gymnasiums. Ihre Untersuchung eignet sich ganz besonders, um exemplarisch Lehr-/Lernsettings in der Kultur der Digitalität zu veranschaulichen.

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Rahmenbedingungen: Deutsch-LK Q1 – 1:1-Ausstattung der Schüler*innen mit 2-in-1-Geräten, WLAN, Beamer, Leinwände in allen Räumen der Schule

Vorgaben:

  • Literaturepochen Barock, Aufklärung, Sturm und Drang, Klassik, Romantik, Vormärz, Expressionismus, Gegenwart sollen so erarbeitet werden, das alle Kursteilnehmer*innen sich mit den daraus resultierenden digitalen Produkten (Thinglinks, Memes) anschließend in einer Art Stationenlernen sachgerecht informieren können
  • Partnerarbeit
  • Selbstständigkeit, Eigenverantwortlichkeit
  • ca. 15 Stunden Arbeitszeit
  • Ergebnispräsentation in einem Thinglink – hiermit lassen sich über eingebettete Links interaktive Bilder, Audios und Videos erstellen – sowie einem Meme (bringt den Kern der Epoche in einer Bild-/Textkombination mehrdeutig auf den Punkt)
  • Thinglink soll folgende Teile enthalten: Allgemeine Geschichte, Kultur, Menschenbild, Naturwissenschaften, Technik, Medien, Hauptvertreter/Werke (ggf. Anknüpfung an besprochenes Werk), Hauptmerkmale der Literatur
  • Darüber hinaus sind eigene (kreative) Ideen, Umsetzungen erwünscht!

Vorgegebene Schritte im Arbeitsprozess:

  • Einführung Thinglink und Meme-Creator
  • Paar- und Themenfindung
  • Erstellung einer kollaborativen Seite auf digitaler Lernplattform (z.B. MS 365/Kursnotizbuch)

Bewertungskriterien werden gemeinsam festgelegt

  • Thinglink: Auswahl des Bildes passend zum Thema – aussagekräftige Icons – Abwechslung (Audio, Video, Bilder) – Reihenfolge muss erkennbar sein – aufgabengerechte Vollständigkeit – inhaltliche/formale Korrektheit – korrektes Quellenverzeichnis
  • Meme: Darstellung eines wichtigen Wesensmerkmals der Epoche auf mehrdeutige Art und Weise, satirische/humorvolle Kombination von Bild und Text

Fixierung des Abgabetermins

Verändertes Lehrerverhalten

Meine Rolle als Lehrer verändert sich: Weiterhin bleibe ich Planer und Initiator eines (relativ offenen) Lernprozesses. In diesem Rahmen werden z.T. Lernwege beschritten, die ich während der Planung noch gar nicht kenne, die von den Schüler*innen selbstständig und eigenverantwortlich (etwa durch Recherche im Netz, in Büchern) entdeckt werden. Diese neue Rolle erfordert von mir Flexibilität und grundlegende medienpädagogische Kenntnisse. Während des Arbeitsprozesses ermutige ich permanent zur Transparenz. In diesem Zusammenhang findet der Begriff der Lernbegleitung seinen Platz, denn ich begleite den Lernprozess, indem ich ihn fördere, z.B. durch den Hinweis auf brauchbare Tools, die Unterscheidung zwischen Wichtigem und Unwichtigem oder auch das Feedback zu Schüler*innenvorschlägen.

Beim Umgang mit Fehlern und Schwächen geht es darum, sie während des unterschiedlichen Arbeitsprozesses der einzelnen Gruppen zu erkennen und durch Beratung zu beheben. Somit ist es mir möglich, den Lernerfolg zielgerichtet zu beeinflussen und einzelne Schüler*innen je nach ihren Stärken/Schwächen individuell zu unterstützen. Diese Funktion ist besonders effizient, wenn sie zu Beginn des Arbeitsprozesses ihre angestrebte Note des Projektes selbst festgelegt haben, sodass die unterstützende Rolle für das Verhältnis zu den Schüler*innen besonders bedeutsam wird. Deutliche Hinweise auf eine veränderte Lernatmosphäre sind in diesem Zusammenhang Schüler*innen, die aktiv auf mich zugehen und um Feedback bzw. Unterstützung bitten.

Hier hilft die Transparenz einer digitalen Lernplattform – sie gewährt Einblicke in den jeweiligen Arbeitsstand und so habe ich die Möglichkeit, zeit- und ortsungebunden Feedback – sei es in schriftlicher, auditiver oder visueller Form, geben zu können.

Während des dreiwöchigen Arbeitsprozesses ist es eine Freude, die Schüler*innen zu beobachten: Gerade diejenigen, die sich gewöhnlich am Unterrichtsgeschehen nur wenig beteiligen, sind außerordentlich engagiert, konzentriert und fokussiert bei der Arbeit. Innerhalb der Gruppen entwickeln sich oftmals intrinsisch motivierte Gespräche u.a. über den Inhalt und die Deutungen von Gedichten und Sachtexten, auf die ich dann individuell, konkret und flexibel eingehen kann.

Bei der Erstellung der beiden digitalen Produkte ist die Auswahl der Fotos, die jeweils wesentliche Merkmale der Epochen zum Ausdruck bringen sollen, von zentraler Bedeutung – auch darüber werden intensive Gespräche innerhalb der Gruppen geführt.

Peer-Feedback

P2P-Feedback ist eine großartige Möglichkeit, Reflexionsvermögen, Kritik- und Kooperationsbereitschaft zu fördern und einzuüben. Diese Form der Aktivierung von Schwarmintelligenz ist in vielerlei Hinsicht effizienter als die alleinige Rückmeldung durch die Lehrkraft. Gerade zu Beginn dieser Arbeitsform ist es hilfreich, zunächst mit kleinschrittigen, dann mit immer weiter gefassten Vorgaben zu Rückmeldungen der Schüler*innen aufzurufen, sodass letztlich eine Arbeitsatmosphäre entstehen kann, in der sie selbständig in bestimmten Arbeitsphasen Feedback erfragen bzw. geben können.

Auswertung

Oft dienen Präsentationen dazu, vor unbeteiligten Schüler*innen einen Vortrag abzuspulen, dessen Nachhaltigkeit überschaubar ist. Alternativ dazu bauen wir für jede erarbeitete Literaturepoche eine kleine Station im Kursraum auf, an der die Thinglinks und Memes der jeweiligen Epoche auf den Geräten einsehbar sind und die in vier Stunden mit Hilfe der Aufgabe

Erkundige dich an den Stationen zu den Literaturepochen mit Hilfe der dig. Produkte und der Expert*innen! Erstelle Notizen, um die Frage „Inwiefern sind Merkmale der Epoche (nicht mehr) aktuell?“ zu beantworten! Wähle dazu jeweils ein (insgesamt also zwei) Merkmal(e) aus! Formuliere mit Hilfe deiner Notizen einen zusammenhängenden Text und lade ihn hoch auf deine Seite!

untersucht werden. Gleichzeitig ist an jeder Station jeweils ein/e Expert*in anwesend, um Fragen zu beantworten.

Diese Taskcard enthält sämtliche Ergebnisse.

Reflexion

Abschließend (und gleichzeitig vorbereitend auf einen ähnlichen Arbeitsprozess) ist dessen Reflexion ein wesentlicher Bestandteil, der auf individueller sowie Kursebene erfolgen kann, jeweils unterstützt z.B. durch eine MS Forms-Umfrage. Reflexionen können u.a. zunächst offenlegen, wo Stärken und Schwächen lagen, wie die Zusammenarbeit mit dem/der Partner:in war, welche Ziele mit welchen Mitteln sach- und fachgerecht erreicht/nicht erreicht wurden, wo im Arbeitsprozess es glatt lief bzw. hakte, was in ähnlichen Lehr-/Lernsettings besser gemacht werden sollte.

Erläuterungen und weitere Hinweise, insbesondere zur Erstellung von Thinglinks und Memes in der Fortbildung!

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